Adipositas-Patienten, die einen BMI (Body-Mass-Index) von über 40 kg/m2 aufweisen, kommen für eine Magenband-Operation infrage. Durch das Einsetzen eines Magenbandes wird die Fläche des Magens so entscheidend reduziert, dass Adipositas-Patienten erheblich an Gewicht verlieren. Ein kleinerer Magen signalisiert schneller ein Sättigungsgefühl.
Bei einer sogenannten Liposuktion wird das überschüssige Fett lediglich abgesaugt. Wenn der Adipositas-Patient nach einer Magenband-OP aber selbst seine Nahrung reduziert, verändert sich mit der Zeit auch sein Stoffwechsel – und das unabhängig von der Menge des verlorenen Übergewichts. Diese Veränderung des Stoffwechsels hat maßgebliche Vorteile.
Häufig leiden Adipositas-Patienten auch an Diabetes. Wenn sich deren Stoffwechselsituation verbessert, kann u. U. auf Insulingaben verzichtet werden. Es hat sich gezeigt, dass Diabetes-Patienten, die regelmäßig Insulin spritzen mussten, auf orale Antidiabetika umsteigen konnten, oder eine entsprechende Nahrungsumstellung das Insulin-Spritzen überflüssig machen konnte. Andere Diabetes-Patienten, die mit oralen Antidiabetika behandelt wurden, konnten ganz auf Diabetesmedikamente verzichten.
Eine Magenband-OP geht, wie jede Operation, mit Risiken einher. Bei jedem einzelnen Adipositas Patienten gilt es daher abzuwägen, ob dieser Eingriff das richtige Mittel der Wahl ist. In die Entscheidung einfließen sollten die Erkenntnisse, dass die Adipositas-Chirugie mittelbar die Situation von Diabetes-Patienten erheblich verbessert. Wie sich gezeigt hat, profitieren die Patienten nach einer solchen OP von einem verbesserten Stoffwechsel und sie können in der Folge Anitidiabetika reduzieren oder sogar ganz weglassen.
Quelle:
Von Prof. Hellmut Mehnert in der Ärztezeitung